Zwei Frauen am Scheideweg

Zwei Frauen am Scheideweg

Stehende Ovationen für das Ensemble Theatrum

Verzweifelt Friedrike von Krosigk spielt überzeugend die innere Zerrissenheit von Bingen.

Meckinghoven, Theater in der Stadt St.-Dominikus-Kirche. Ein Ansprechendes Bühnenbild, überraschende Lichteffekte, viel Musik. Dazu die Geschichte von zwei Frauen am Wendepunkt ihres Lebens:  Hildegard von Bingen und Kartharina Bora. Und m Schluss stehende Ovantionen der mehr als 200 Zuschauer. ,,Scivas – Wisse die Wege“ heißt das Stück, das das Ensemble Theatrum auf Einladung der Geschwister-Zabel-Stiftung in Meckinghoven aufführte. Und das tiefe Einblicke ins Seelenleben zweier herausragender Frauen bot. Ensemble-Chefin Friederike von Kroslig, die beide Figuren verkörpert, hat sich mit dem Leben und Wirken der beiden Frauen auseinandergesetzt, verschiedene Quellen studiert, so ein eindrucksvolles Theaterstück verfasst.

1141 ist Hildegard von Bingen eine unbekannte, stille Nonne. Aber sie hat Visionen und sie beobachtet ihre Umgebung sehr genau. Darf sie ihre Erkenntnisse aufschreiben? Sie ringt mit sich, ist verzweifelt. Schließlich ist das Schreiben den Männern vorbehalten. In verschiedenen Szenen wird ihr innerer Kampf beleuchtet. ,,Schreibe auf, was du siehst und hörst“, so ist schließlich ihr Credo nach einer langen Nacht. Im Jahr  1523 steht die Nonne Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Luthers, ebenfalls vor einem wesentlichen Schritt: Soll sie das Undenkbare wagen und ihr Kloster Verlassen, Möglicherweise sogar heiraten? Auch sie macht sich ihre Entscheidung nicht einfach, wartet auf ein Zeichen Gottes, das ihr den Weg eigen soll. Schließlich flieht sie aus dem Kloster nach Wittenberg. Untermalt wird das Schauspiel mit Musik aus beiden Epochen, die in die  jeweilige Zeit entführen.

So mittelalterlich oder frühneuzeitlich das Ambiente, so hochmodern einige Aussagen der beiden Frauen: ,,Wenn wir die Natur nicht Schützen, wird sie sich gegen uns richten.“ (Hildegard von Bingen) ,,Mann und Frau kämpfen gemeinsam.“ (Katharina von Bora). Alles in allem: Zwei unterhaltsame Stunden mit zwei Frauen, die eine Grundlegende Entscheidung treffen, sie geben ihrem Leben eine neue Ausrichtung, Bestimmen selbst, wie es weitergehen soll. Das ist heute so Aktuell wie vor 900 oder 500 Jahren.

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